NÜWIEL GmbH

Manchmal kommen einem die besten Geschäftsideen, wenn man es am wenigsten erwartet – zum Beispiel beim Familienausflug. So ging es Sandro Rabbiosi, einem der Gründer von NÜWIEL. Er überlegte, wie er seine Kinder sicher und ohne größere Kraftanstrengung in einem Fahrradanhänger transportieren könnte. Wenig später traf er bei einem Entrepreneurship- Workshop von TUTECH INNOVATION auf Natalia Tomiyama und Fahad Khan und gemeinsam entwickelten sie die Lösung: einen elektrisch betriebenen Fahrradanhänger, der auch als motorisierter Handwagen genutzt werden kann.

2016 gründeten die drei Ingenieurinnen und Ingenieure NÜWIEL. Ihre Maxime: „Lasst uns die Stadt verändern.“ Ihre neue Zielgruppe: die Logistikbranche. Mit dem von NÜWIEL konzipierten Anhänger soll die Innenstadt von unnötigen LKW-Transporten befreit werden. Zwar gibt es motorisierte Lastenträger bereits, aber die intelligente Technologie von NÜWIEL ist einzigartig: Sensoren überwachen die Bewegung und regeln so, wann der Anhänger bremsen oder beschleunigen muss. Außerdem kann der NÜWIEL-Anhänger bis zu 150 Kilogramm Gewicht befördern und sekundenschnell an jedem Fahrrad befestigt werden. So eignet er sich nicht nur ausgezeichnet für Lieferdienste und Fahrradkuriere, sondern kann zum Beispiel auch als Serviceangebot von Baumärkten, Möbelgeschäften oder Supermärkten an Kunden verliehen werden. 2017 bestand der Anhänger den Langstreckentest von Hamburg nach Paris. Ein Jahr später gab es bereits Pilotprojekte mit dem schwedischen Einrichtungshaus IKEA und dem Logistikunternehmen UPS. „Nun haben wir mit der Serienproduktion begonnen“, erzählt Natalia Tomiyama stolz.

Vom Prototypen zum erfolgreichen Produkt
Aber aller Anfang ist schwer: Eine Idee zu entwickeln und zur erfolgreichen Markteinführung zu bringen, ist kein einfacher Prozess. „Anders als zum Beispiel bei einem Software-basierten Produkt, erfordert ein physisches Produkt eine längere Entwicklungsphase und mehr finanzielle

Ressourcen“, erklärt Tomiyama. In der Gründungsphase erhielt das Start-up insbesondere Unterstützung durch die Technologietransfergesellschaft TUTECH INNOVATION und die Hamburgische Investitions- und Förderbank (IFB). Mit der Gründungsförderung über die Programme EXIST und InnoRampUp war es dem NÜWIEL-Team möglich, erste Prototypen zu entwickeln und Praxistests in der Hamburger Innenstadt durchzuführen.

Dann folgten die nächsten Schritte auf der Agenda der drei Gründer: die erste Serienproduktion starten und international expandieren. Ihre Ansprechpartner bei TUTECH und der IFB Hamburg vermittelten sie an das Enterprise Europe Network, das weltweit größte Servicenetzwerk, das kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) grenzüberschreitende Unterstützung bietet. Sowohl TUTECH als auch die IFB sind langjährige Mitglieder in diesem. „Der Kontakt entstand daher im Prinzip schon in der Gründungsphase“, erzählt Silke Schleiff von TUTECH, die seit anderthalb Jahren als Enterprise Europe Network-Beraterin für NÜWIEL tätig ist. Diese Verbindung ermöglichte einen fließenden Übergang von der Gründungsförderung auf regionaler Ebene zur EU-geförderten Unterstützung und gab dem Start-up den entscheidenden Anstoß für den internationalen Markteintritt.

„Wir haben NÜWIEL zunächst bei der Beantragung des KMU-Instruments unterstützt“, berichtet Schleiff. Das EU-Förderinstrument hilft dabei, konkrete Innovationen zur Marktreife zu entwickeln. Die Konkurrenz ist groß, aber dank der intensiven Zusammenarbeit war das Ergebnis erfolgreich: „Wir freuen uns riesig, dass sie vor kurzem eine Zusage bekommen haben“, so Silke Schleiff. Auch Natalia Tomiyama von NÜWIEL ist von der Kooperation überzeugt: „Wir können auch anderen KMU nur empfehlen, die Beratungskompetenz und das große internationale Netzwerk des Enterprise Europe Network zu nutzen.“

Nächster Halt: Skandinavien
Nun will sich das Start-up der nächsten Herausforderung stellen: „Momentan unterstützt uns das Enterprise Europe Network bei der Suche nach neuen Kunden in Skandinavien“, so Tomiyama. Silke Schleiff ergänzt: „In diesen Ländern ist die Infrastruktur für Radfahrer bereits deutlich besser ausgebaut und wird auch erheblich mehr genutzt. Daher sind diese Märkte für NÜWIEL natürlich sehr interessant.“ Der Zukunft des Start-ups und ihrer gemeinsamen Arbeit sieht sie zuversichtlich entgegen: „Wir drücken die Daumen, dass bald die ersten NÜWIEL-Anhänger durch die Straßen von Rotterdam, Kopenhagen oder Malmö rollen und werden das Team auf dem Weg dorthin weiter unterstützen.“

 

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