Emergency Eye - Wenn das Smartphone Leben rettet

Sommer 2016, ein lauer Abend in der Bretagne, das Licht klar und intensiv – ideale Voraussetzungen für eine schöne Überlandtour. Also schwang sich Günter Huhle auf sein Motorrad, Ehefrau Carola Petri nahm auf dem Rücksitz Platz. Beim Überholen eines langsam fahrenden Autos scherte dieses aus und erfasste die Maschine. Carola Petri wurde über das Auto geschleudert und schwer verletzt, auch Günter Huhle zog sich schwere Verletzungen zu. Es kam aber noch schlimmer: Geschlagene 90 Minuten dauerte es, bis Notarzt und Hubschrauber eintrafen, „weil ich dem Disponenten in der französischen Leitstelle nicht genau vermitteln konnte, wo wir eigentlich waren und was konkret passiert war“, erinnert sich Günter Huhle.

Diese schreckliche Erfahrung ließ die Familie nicht nicht mehr los und schon bald stand der Entschluss fest: Sie wollte die Notfallkommunikation verbessern – und zwar im Rahmen der von ihr bereits 2015 zur Umsetzung ihrer Projekte gegründeten Corevas GmbH & Co. KG. „Dadurch können langfristig vermutlich Tausende von Menschenleben gerettet werden“, so Carola Petri, Produktdesignerin und Geschäftsführerin von Corevas. „Unsere Vision ist es, dass EmergencyEye EU- oder sogar weltweit in Notfallsituationen eingesetzt wird.“

Wie funktioniert EmergencyEye? „Rettungsleitstellen erwerben eine Lizenz für die Software, damit sie einen Unfallort über GPS orten und schnell Rettungskräfte schicken können“, erläutert der Unternehmensentwickler, Wissenschaftler und Mediziner Günter Huhle. „Geht ein Notruf in einer Leitstelle ein, schickt der Disponent dem Anrufenden eine SMS. Wenn dieser über einen mitgeschickten Link den Zugriff auf sein Handy erlaubt, kann er in Sekundenschnelle geortet werden. Durch eine anschließend hergestellte Videoverbindung kann die Notfallsituation besser eingeschätzt und die Helfer vor Ort können zudem angewiesen werden, rettende Erstmaßnahmen durchzuführen.
 

Erfahrenen IT-Partner durch Matchmaking des Enterprise Europe Networks gefunden

Auf der Suche nach einem geeigneten Partner für die Software-Entwicklung wandte sich Günter Huhle 2017 an das NRW.Europa-Team der ZENIT GmbH, die Enterprise Europe Network- Partnerorganisation in Nordrhein-Westfalen. Auf der europäischen Netzwerkveranstaltung „Successful R&I in Europe“ lernte er ZENIT-Beraterin Agnieszka Kaminska-Swiat kennen.

„Dieses Matchmaking-Event wird jährlich von der ZENIT GmbH im Auftrag des NRW- Wissenschaftsministeriums organisiert und bietet eine herausragende Plattform, um neue Projekte im Kontext des EU-Rahmenprogramms für Forschung und Innovation, Horizont 2020, zu initiieren“, weiß Kaminska-Swiat. Davon profitierte auch Corevas, wie Günter Huhle berichtet: „Wir hatten uns Präsentationen von verschiedenen Software-Entwicklern angeschaut und schließlich in Liki Mobile Solutions aus Polen einen Partner gefunden, mit dem wir EmergencyEye gemeinsam entwickeln wollten.“ Agnieszka Kaminska-Swiat ergänzt: „Dadurch wurde der Grundstein für die erfolgreiche Entwicklung und Realisierung dieses Projekts gelegt.“
 

Nächste Schritte: Barrierefreiheit und Internationalisierung

Nachdem der passende IT-Entwicklungspartner gefunden wurde, ging es Schlag auf Schlag: Das Unternehmen beantragte finanzielle Unterstützung und bekam zunächst eine Förderung vom Head Start Programm 2017 des European Institute of Innovation and Technology (EIT) Health.

Auch eine weitere Bewerbung um Mittel aus dem Programm Innovation Project in EIT Health, finanziert über Horizont 2020, war erfolgreich. Die Förderung der Patentanmeldung durch Mittel des BMWi-Förderprogramms WIPANO schließlich komplettierte die Unterstützung, die das Projekt bislang erfahren hat. Seit September 2018 ist EmergencyEye in der Leitstelle des Rhein- Kreises Neuss erfolgreich im Einsatz. Zahlreiche Leitstellen in ganz Deutschland haben bereits Interesse signalisiert. Dass Corevas auch in Zukunft mit dem Enterprise Europe Network zusammenarbeiten wird, steht für Günter Huhle außer Frage: „Durch das Enterprise Europe Network und ZENIT hat unser Produkt eine hervorragende nationale wie auch internationale Sichtbarkeit erhalten. Auf dem letzten Netzwerktreffen sind wir wieder auf verschiedene Partner getroffen und haben zahlreiche Gespräche geführt – auch im Hinblick auf weitere Förderung. Denn wir sind jetzt in der Phase, EmergencyEye barrierefrei und international umsetzen zu wollen.“

Agnieszka Kaminska-Swiat geht diesen Weg gern mit: „Wir freuen uns sehr, das noch junge und erfolgreiche Unternehmen bei der Produkteinführung, bei der Suche nach geeigneten ausländischen Kooperationspartnern sowie auf seinem Wachstums- und Expansionskurs weiter aktiv begleiten zu dürfen. Mit unserer Beratungskompetenz und unserem großen Netzwerk stehen wir Corevas jederzeit gern zur Verfügung.“

 

Ihr Kontakt zum Enterprise Europe Network:

ZENIT GmbH / Enterprise Europe Network
für Nordrhein-Westfalen NRW.Europa
Agnieszka Kamińska-Swiat
Telefon: 0208/30004-25
E-Mail: ak@zenit.de
www.nrweuropa.de


Ihr Kontakt zu COREVAS:

COREVAS GmbH & CO.KG
Alt-Mühlrath 22
41516 Grevenbroich
Telefon: 02182 8 86 65 61
E-Mail: carolapetri@corevas.de
www.corevas.de

 

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